Beyond Travel Erlebnisreisen und Reiseberatung - Seite 10

Reisedoku 3: Bizarre Foods

Eine absolute Horrorvorstellung für mich wäre es, mich plötzlich auf nur noch ganz wenige Interessen beschränken zu müssen. Ein kleines Gedankenspiel dazu: Wenn du ab sofort nur noch zwei Leidenschaften frönen dürftest, welche wären es? Bei mir kämen sicher Reisen und Essen in die ganz enge Auswahl, deshalb hier ein Fernsehtipp der beides auf wunderbare Art verbindet:

Seit 2006 moderiert der Koch und Autor Andrew Zimmern die Sendung Bizarre Foods, welche sich auf (zumindest für US-Amerikaner) ungewöhnliche kulinarische Entdeckungen fokussiert. Dafür besucht er pro Sendung jeweils ein Land, eine Region oder eine Stadt und stellt die dortigen Spezialitäten vor. Diese sind oft – aber nicht ausschliesslich – für westliche Gaumen ungewohnt, umfassen beispielsweise Insekten und sind fast immer lokal verankert. Was diese Sendung jedoch von den zahlreichen andern Reisesendungen unterscheidet, ist nicht nur der thematische Fokus, sodern vor allem auch Zimmerns natürliche Art und sein Humor. Er kommt vor der Kamera authentisch und glaubwürdig daher und man nimmt ihm seine Leidenschaft sofort ab.

Da das Entdecken neuer Gerichte für mich immer ein Highlight auf Reisen ist, schaue ich mir des öftern zur Vorbereitung die entsprechende Folge von Bizarre Foods an. Oft stecken in den Sendungen gute Hinweise, worauf man auf dem Marktbummel achten sollte und auch konkrete Adressen kann man sich notieren. Die meisten Sendungen sind auf youtube zu finden.

Literaturtipps: Politische Hintergründe

Auf Reisen erfährt man viel über die Welt: Kulturen, Gepflogenheiten, Landschaften, aber auch Konflikte. Und meist sind letztere genauso komplex wie interessant. Deshalb lohnt es sicht oft, sich vor einer Reise über die politische Situation und deren Geschichte vertraut zu machen. Aber auch ganz unabhängig von Reisen ist es sehr interessant, sich mit den Hintergründen aktueller Konflikte auseinanderzusetzten, denn diese prägen – leider – oft das Leben auf der Welt.

Besonders aktuell und prägend sind natürlich momentan die diversen Konflikte in nahem Osten, deren Zusammenhänge und die Verknüpfungen mit den USA. Da sich die klassischen Zeitungen und andere Nachrichtenkanäle meist auf kurzfristige Ereignisse konzentrieren und oft nur die unmittelbaren Ausdrücke solcher tief verwurzelten politischen Konflikte aufzeigen, lohnt es sich, sich etwas weiter umzusehen. Zahlreiche Bücher unterschiedlicher Qualität befassen sich mit den Hintergründen, Zusammenhängen und Wurzeln aktueller (und vergangener) Konflikte und verhelfen zu einem besseren Verständnis. Einige davon, die ich selbst gelesen habe und wärmstens empfehlen kann, möchte ich kurz vorstellen:

  • David Hirst: The Gun and the Olive Branch
    Spannende, umfassende und gut recherchierte Geschichte Israels von den ersten Schritten des Zionismus bis zu den Friedensverhandlungen ums Jahr 2000. Zeigt die Ursprünge dieses zentralen Konflikts und deren Auswüchse auf, wobei auch die Rollen Grossbritanniens und der USA nicht zu kurz kommen. Der Palästina-Konflikt wird oft als Wurzel der Gewalt im nahem Osten betrachtet.
  • Stephen Kinzer: All the Shah’s Men
    Die ebenfalls sehr spannende Geschichte den US-Putschs im Iran 1953 und dessen Auswirkungen als weiterer Nährboden für Terrorismus im nahen Osten.
  • Stephen Kinzer: Overthrow
    Vielseitige Übersicht der zahlreichen „regime changes“ an denen die USA über die letzten rund 100 Jahre beteiligt war, von Hawaii bis Irak.
  • Robert Fisk: The Great War for Civilisation
    Das Vermächtnis des britischen Journalisten und Kriegsreporters ist zwar beinahe erschlagend (fast 1400 Seiten), zeigt aber die Konflikte im nahem Osten seit 1976 packend aus der Sicht eines Augenzeugen auf.
  • Ahmed Rashid: Descent into Chaos
    Ausgezeichnet recherchiert, erklärt Rashid die Hintergründe und Zusammenhänge des Konflikts in Afghanistan nach 9/11. Wobei er insbesondere auch die Schlüsselrolle Pakistans beleuchtet und aufzeigt, wie der Konflikt eine fast weltweite Bedrohung darstellt.
  • Le Monde Diplomatique (Zeitung)
    Die in zahlreiche Sprachen übersetzte Monatsbeilage der französischen Tageszeitung Le Monde befasst sich wie kaum eine andere Zeitung mit Hintergrundartikeln zum Weltgeschehen. Äusserst spannend und nützlich, um die vielen Tagesmeldungen in einen grösseren Zusammenhang zu stellen. Beschäftigt sich auch mit sonst weniger beachteten Konflikten und Themen, die nicht selten dann einige Monate später auch in der Tagespresse auftauchen. In der Schweiz vertrieben durch die WOZ.

Shenzhen – Communism my ass

Ich war kürzlich für ein paar Tage geschäftlich in China unterwegs und hatte dabei die Gelegenheit die Stadt Shenzhen zu besuchen. Diese 12 Millionen Metropole liegt im Süden des Landes, gleich neben Hongkong. Um 1980 war Shenzhen noch ein verschlafenes Fischerstädtchen, bevor die Regierung die Region um Hongkong zur Sonderwirtschaftszone erklärt hat. Damit hat der Boom angefangen und Shenzhen gilt mittlerweile als Silicon Valey von China – viele Hightech-Unternehmen haben sich in dieser Region niedergelassen.

Touristische Highlights hat die Stadt keine zu bieten – jedenfalls hat mich der Miniaturpark ‚Window of the World‘, bei welchem weltweite Sehenswürdigkeiten im kleinen Massstab ausgestellt werden, nicht wirklich überzeugt. Dennoch ist die Stadt faszinierend. Insbesondere, da es überhaupt nicht zu dem China passt, welches ich mir vorstelle. Die Stadt ist hyper modern, super sauber und extrem luxuriös. In ganz China sieht man in den Städten mittlerweile keine Fahrräder mehr. In Shenzhen fehlen aber sogar die Elektro-Scooter. Dafür wimmelt es von luxuriösen Autos europäischer Herkunft. Direkt gegenüber unserem Hotel gab es neben dem Rolex-Shop eine Lamborghini-Garage.

Natürlich gibt es auch das andere Shenzhen mit den Wanderarbeitern, den kleinen Wohnräumen und den Garküchen. Von alldem ist im Stadtzentrum aber nicht viel ersichtlich. Leider hatte ich keine Zeit das ‚Künstler‘-Viertel Dafen zu besuchen. Dieser Stadtteil ist bekannt für die fabrikmässige Herstellung professioneller Kopien berühmter Gemälde.


http://vimeo.com/59363471

Ich hoffe, ich habe auf meiner nächsten Reise die Gelegenheit, dieses Quartier zu besuchen.

Beyond Zürich – Die Weststrasse

Um neues zu entdecken muss man nicht zwangsläufig weit reisen. Dass auch die eigene Stadt interessante und unbekannte Ecken bietet, zeigte die erste Auflage der neuen Beyond Travel Veranstaltungsreihe „Beyond Zürich“: In einer kleinen Gruppe machten wir uns auf, an einem verregneten Samstagabend die Weststrasse zu erkunden. Die Strasse war bis Mitte 2010 einer der meistbefahrenen Durchgangsstrassen Zürichs und galt als ausgesprochen unattraktive Wohnlage. Seit der Beruhingung und Umgestaltung hat sich der Charakter jedoch rasch verändert – die Weststrasse hat heute viel zu bieten und vereint die unterschiedlichsten Geschäfte und Besucher.

Angefangen haben wir im sympathischen und schön eingerichteten Café Salon nahe des südlichen Endes der Strasse, wo der gute Kaffee wärmt und man sich auch am Büchergestell bedienen kann oder sich an Klassikern der französischen Küche gütlich tun kann. Von dort aus folgten wir dem Verlauf der Strasse nordwärts, mit ein paar kurzen Abstechern links und rechts. Zu bestaunen gibt es die unterschiedlichsten Schaufenster, vom klassischen Antiquariat über das Spezialgeschäft für Armeeartikel und einer Töpferei bis zum Hipster-Veloladen. Auch ein grosser asiatischer Supermarkt und ein auf futuristische Urnen spezialisiertes Geschäft sind zu finden. Als Vertreter der etwas schummrigeren Vergangenheit des Quartiers trotzen zwei Sex-Lokale der kaum aufzuhaltenden Gentrifizierung.

Einen Aperitiv mit Käseplättchen gönnten wir uns in der Buvette Philipp, die als klassisch-französiche Bar im alten Stil daherkommt – die belle époque lässt grüssen. Das kulinarische Angebot der Weststrasse beschränkt sich jedoch keineswegs auf die drei, vier französischen Lokale: Man kann hier auch vorzüglich äthiopisch, japanisch oder chinesisch speisen, einen libanesichen oder iranischen Imbiss zu sich nehmen oder in einer modern-urbanen Bar einen Drink geniessen. Aber auch eifachere Beizen, eine nüchterne Pizzeria oder eher zwielichtige Spelunken sind zu finden. Wir entschieden uns für die tessiner Gaststube Büscion und wurden nicht im geringsten enttäuscht: Vorzügliche tessiner Küche und typische Weine, aber auch neue Entdeckungen werden hier kredenzt. Nur schade, dass wir dann bereits zu satt für die Desserts waren…

Aber noch eine weitere Besonderheit fällt dem Besucher der Weststrasse auf: Zie zahlreichen Männer und Knaben in schwarzen Mänteln, eigentümlichen Hüten und Zapfenlocken. Wir sind hier mitten in Zürichs jüdischem Zentrum. So bietet denn auch schräg gegenüber der Agudas Achim Synagoge der Supermarkt Koscher City ausschliesslich Waren an, die den strengen jüdischen Lebensmittelregeln genügen.

In der Tat, man muss nicht weit reisen um neue Perlen zu entdecken. Die Weststrasse ist genau einer dieser Orte. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier und freuen uns auch schon auf die nächste Entdeckungsreise vor unserer Haustüre.

Pioneer Tour 2014 – Kaukasus

Es ist uns eine Freude endlich alle Details zur Pioneer Tour 2014 bekanntgeben zu können!
Die Reise führt uns in den Kaukasus und findet vom 28. Mai bis 15 Juni 2014 statt und läuft unter dem Titel „Armenien & Georgien – zu Besuch in vier Ländern“. Was es mit dem Titel auf sich hat und zu welchen Highlights uns die Reise führt, erfährst du im brandneuen Prospekt, welchen du hier herunterladen kannst:

Prospekt herunterladen

Falls du an der Reise teilnehmen möchtest, dann melde dich bitte direkt bei uns, damit wir eine persönliche Offerte erstellen können. Die Plätze sind stark beschränkt!

Die bevorstehenden Feiertage sind eine ideale Zeit um Reisepläne fürs neue Jahr zu schmieden. Beyond Travel wünscht allen viel Spass dabei und eine gute Reise ins 2014!

 

Reisebericht Pioneer Tour 2013: Bolivien & Chile

Die dritte Beyond Travel Pioneer Tour führte uns im Oktober 2013 nach Südamerika in die Anden. Wir haben dabei den Westen Boliviens mit dem Norden Chiles kombiniert und das ganze „Altiplano, Atacama y Amor“ getauft. Die Verknüpfung bekannter Highlights mit nur spärlich bereisten Gebieten hat uns in atemberaubende Landschaften geführt – angesichts der Höhe sogar im wörtlichen Sinn. Alle Details dazu gibt es im kurzen Reisebericht:

Reisebericht Pioneer Tour 2013

Page 10 of 13 ← First ... 8 9 10 11 12 ... Last →