Beyond Travel Erlebnisreisen und Reiseberatung - Seite 11

Die wundervolle Welt der Kartographie

Ich bin ein grosser Fan von Landkarten aller Art. Aus praktischen Gründen verwende ich natürlich oft elektronische Karten, jedoch habe ich am liebsten schöne gedruckte Karten. Diese sind nicht nur äusserst praktisch zum planen von Reisen und zur Orientierung unterwegs, sondern können manchmal auch wahre Kunstwerke sein. Die Schweiz ist dank Swisstopo flächendeckend durch Kartenmaterial erster Güte abgedeckt – noch bin ich nirgends sonst einem Kartensystem begegnet, welches den schweizer 1:25’000 Landeskarten das Wasser reichen kann.

Eine schöne und/oder interessante Karte lassen mich auch die Zeit vergessen: Ich kann stundenlang neue Orte entdecken, Phantasierouten planen und in Gedanken entlegenen Landstrassen oder Flüssen folgen. Denn jeder Ort birgt Geschichten, die es verdienen würden entdeckt zu werden. Ich gebe es zu: Ich bin ein Kartennerd…

Kürzlich bin ich auf einen interessanten Blog gestossen: Auf Strange Maps präsentiert Frank Jacobs spezielle Fundstücke. Phantasiekarten, historische Karten und zahlreiche andere Karten die reale geographische Aspekte oder auch fiktive Szenarien präsentieren. Seit 2006 sind bereits über 600 Beiträge zusammengekommen. Ein Besuch lohnt sich!
Ausgewählte Beitraäge sind unterdessen auch als Buch erschienen: Ideal für ausgedehnte Sofareisen – oder als Weihnachtsgeschenk.

Pioneer Tour 2014: Georgien & Armenien

Die letzten Vorbereitungen für die diesjährige Pioneer Tour nach Südamerika laufen auf Hochtouren. Natürlich haben wir uns aber auch schon Gedanken über die nächste Reise gemacht und wir freuen uns, euch die ersten Infos zur Pioneer Tour 2014 zu geben. Die Reise führt uns diesmal in den Kaukasus wo wir in Georgien und Armenien halt machen werden. Beide Länder bieten sehr viel Natur, Kultur, Geschichte und Kulinarik. Ein besonderes Highlight sollen die Besuche in den autonomen Gebiete Abchasien und Bergkarabach (Nagorno-Karabakh) werden. Beide Regionen sehen sich als unabhängige Staaten, werden von der UNO und den meisten Staaten aber nicht als solche anerkannt.

Die beste Reisezeit ist der Frühsommer. Daher findet die Tour vom 29.05.2014 bis zum 15.06.2014 statt.

Habt ihr Interesse, mit uns dieses wenig bereiste Gebiet zu besuchen und die Gastfreundschaft zu erleben? Bitte meldet euch bei uns, damit wir euch zu gegebener Zeit weitere Details zusenden können. Wir arbeiten zurzeit an einem groben Reiseplan und werden bis Ende November/Anfang Dezember die Reise konkretisieren und dann auch gleich Reservationen entgegennehmen. Falls ihr Ideen oder Wünsche habt, könnt ihr diese gerne anbringen!

Reisedoku 2: Michael Palin für BBC

Ein weiterer Tipp zum Thema Fernseh-Reisedokumentationen sind die Sendungen der BBC mit Michael Palin.

Bekannt als Mitglied der legendären britischen Comedy-Truppe Monty Python, ist Michael Palin seit rund 25 Jahren für die BBC als Abenteuerreisender unterwegs. Alles begann 1988 mit Around the World in 80 Days, einer Fernsehserie, in der Palin versucht die von Jules Verne beschriebene Reise möglichst originalgetreu (sprich: ohne Flugzeug) zu realisieren. Was die Sendung, wie auch folgende Serien Pole to Pole und Full Circle, auszeichnet ist Palins wunderbarer britischer Humor. Zudem folgen die Reisen besonders eng dem Grundsatz „der Weg ist das Ziel“ und haben klaren Expeditionscharakter. Auch hier macht die Einschränkung, möglichst genau einer vorgegebenen Route statt bestimmten Sehenwürdigkeiten oder klassischen und einfacheren Pfaden zu folgen, die Reisen besonders interessant. Diese Art zu reisen reizt mich schon länger und hat natürlich auch mit der Genugtuung zu tun, sich selbst ein Ziel zu stecken und dieses dann zu erfüllen. Aber eine Reise „nach Route“ bringt auch die Gelegenheit, Orte zu entdecken, zu denen man sonst nie reisen würde.

Die Sendungen sind als DVDs erhältlich und können auch auf youtube angesehen werden.

Patagonien im Winter

Im Juli war ich für einige Tage in Süd-Patagonien. Ich habe mir die Reise mehrmals überlegt, wobei mich insbesondere zwei Punkte verunsichert haben: Erstens, ob es ich lohne für nur vier Tage so weit zu reisen (mehr als 2000 km Flug ab Santiago de Chile) und zweitens ob die Region im tiefsten Winter überhaupt einen Besuch wert sei. Die erste Frage konnte ich mit dem Argument „Von überall sonst her ist es viel weiter und wenn du jetzt nicht gehst wann dann?“ abhaken und für die zweite habe ich versucht im Internet einige Informationen zusammenzutragen. Wie es sich herausstelle, war dies gar nicht so einfach und ich konnte mir auch nach eingehender Suche kein abschliessendes Bild machen, da ich nur einzelne, teils widersprüchliche Berichte fand. Der Hinweis, dass jedoch einige Unterkünfte auch im Winter geöffnet sind war aber schon vielversprechend. So habe ich mich dann dazu entschieden einen Flug nach Punta Arenas, einen Mietwagen für drei Tage und drei Hostelübernachtungen in Puerto Natales zu buchen, wobei beim letzteren das Bild eines gemütlichen Holzofens im Gemeinschaftsraum das entscheidende Auswahlkriterium war. Schlussendlich waren es relativ teure kurze Ferien, aber absolut lohnenswert!

Guanakos und Kondore (nicht im Bild) sind oft anzutreffen

Die Landschaft ist von grosser Schönheit und wird durch die tiefstehende Sonne ich ein stimmungsvolles Licht getaucht. Geregnet hat es nur an einem Tag zeitweise, Schnee lag kaum und ich hatte fast den gesamten Nationalpark „Torres del Paine“ für mich allein und konnte daher Halt machen wo ich wollte. Der Wind war zwar stark, aber soll im Sommer nicht geringer sein, im Gegensatz zu den Touristen, die dann in grösseren Mengen aufkreuzen. Und da die Reize der Region fast ausschliesslich auf der urigen natürlichen Schönheit der Landschaft beruhen, kann ich mir vorstellen, dass letzteres ziemlich störend wirken kann. In Puerto Natales waren zwar einige Restaurants und Geschäfte nur eingeschränkt oder gar nicht geöffnet und die Tage sind kürzer, aber das wird durch die genannten Vorteile wieder mehr als wettgemacht.

Blaue Eisberge auf dem Lago Grey

Das Fazit ist also einmal mehr: Eine Reise in der Nebensaison kann sehr lohnenswert sein!
Karte der Reiseroute

Besuch auf dem Noryangjin Fisheries Wholesale Market

Ein lokaler Markt – egal wo auf dieser Welt – ist etwas vom Spannendsten, was ein Land, eine Region, eine Stadt oder ein kleines Dörfchen zu bieten hat.

Solche Märkte widerspiegeln viel von der lokalen Kultur und erlauben einen einmaligen Einblick in das Alltagsleben der dort ansässigen Bevölkerung. Aus diesem Grund gehört für mich der Besuch eines Marktes beinahe schon zum Pflichtprogramm jeder Reise an einen fremden Ort. Und so liess ich es mir nicht nehmen und besuchte kürzlich den Noryangjin Fisheries Wholesale Market (노량진수산시장) in Seoul, Südkorea. Die Markthallen sind direkt neben der Noryangjin Metro Station (Erreichbar mit Seoul Subway Line 1 und Line 9) und daher leicht zu finden (Karte). Der Markt ist ganztägig geöffnet – ein Besuch in den frühen Morgenstunden lohnt sich aber besonders.

Einige Impressionen habe ich in einem Video zusammengefasst



Verglichen mit anderen Fischmärkten sind die Fische nicht die Hauptattraktion in Noryangjin. Zwar wurde mir ein kleiner, lebendiger Hai angeboten (ca. CHF 100), jedoch habe ich Thunfisch und Co. grösstenteils vermisst.

Die Hallen von Noryangjin Fisheries Wholesale Market

 

Kukluxklan-Fisch

Dafür findet man auf diesem Markt eine eine Unzahl verschiedenster Krabbel- und Schlaber-Viecher. Vieles ist unbekannt und oft nicht einmal in einem Zoo zu sehen.

Kaum etwas erkenne ich wieder

Neben den eindrücklichen Krabben haben mich auch die Tintenfische in den Bann gezogen. Diese gibt es von mini bis gigantisch gross.

Grössenvergleich. Wie gross das ganze Tier wohl ist?

Gemessen an den Tentakeln muss diese Tiere wohl mehrere Meter gross sein. Lecker!

Seoul hat einiges zu bieten und ich finde, der Fischmarkt gehört dazu und ist definitiv ein Besuch wert. Und noch ein Tipp: Man kann sich auf dem Markt beliebig mit Meeresgetieren eindecken und diese direkt in den Restaurants in unmittelbarer Nähe zubereiten lassen – à la minute.

Reisedoku 1: Simon Reeve

Ab und zu bringt die Unterhaltungsindustrie doch sehr sehenswerte Produktionen – in diesem Fall Fernsehsendungen – heraus. Und gerne teilen wir unsere Tipps mit euch über den Beyond Travel Blog, angefangen mit diesem:

Seit längerer Zeit ein persönlicher Favorit sind die Dokumentationsserien des britischen Journalisten Simon Reeve. Reeve versteht es auf einzigartige Weise, Abenteuerreisen mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Problemen zu verknüpfen. Es sind die ungewöhnlichen Destinationen, die Leute denen er begegnet und sein Humor, der die Sendungen schliesslich sowohl interessant wie auch unterhaltsam machen. Zum einen sind dies die absolut sehenswerten Serien mit Einzeldestinationen, die sonst eher unbekannte Länder und Regionen auf sehr frische Art präsentieren:

  • Meet the Stans: Faszinierende Entdeckungsreise in die vier zentralasiatischen Länder Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und Tajikistan.
  • Places that don’t exist: Besuch von Gebieten, die sich für unabhängig erklärt haben und weitgehend auch so funktionieren, obschon sie meist von kaum einem andern Land anerkannt werden (Somaliland, Transnistrien, Abchasien, Süsossetien, Taiwan, Nagorno-Karabach).

Aber auch die zusammenhängenden Reisen sind empfehlenswert. Hier kommt die Faszination hinzu, die Route von selbst auferlegten Regeln und Einschränkungen definieren zu lassen, womit unerwartete Begegnungen zustande kommen und Gebiete bereist werden, die sonst oft links liegen gelassen werden:

  • Equator: Ein Reise, die möglichst genau dem Äquator folgt
  • Tropic of Cancer: Analoge Route entlang dem nördlichen Wendekreis
  • Tropic of Capricorn: Entsprechendes Pendant mit dem südlichen Wendekreis
  • Indian Ocean: Eine Reise rund um den indischen Ozean

Ein guter Startpunkt um die Sendungen zu entdecken bietet Reeves website.

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