Armenien & Georgien 2014 | Zu Besuch in vier Ländern

Anfang Juni 2014 führte uns die Pioneer Tour unter dem Titel «Armenien & Georgien – zu Besuch in vier Ländern» in den Kaukasus. Die gebirgige Region liegt am Kreuzungspunkt zwischen Europa und Asien. Unzählige Kulturen haben über die Jahrhunderte ihre Spuren in dieser geschichtsträchtigen Region hinterlassen. Vier Länder deshalb, weil es neben den international anerkannten Staaten noch eine Handvoll Gebiete gibt, die zwar ihre Unabhängigkeit erklärt haben, aber von den wenigsten andern Staaten anerkannt werden. Zwei davon haben wir besucht.

Kloster Noravank

Die Klosteranlage Noravank ragt über ein abgelegenes Tal

Die Reise begann in Yerevan, der Hauptstadt Armeniens. Die grosse Stadt ist klar das Zentrum des Landes und kann unter anderem mit einer lebendigen Kaffee-Kultur, Brandy-Distillerien und einer schönen Sicht auf den Berg Ararat auftrumpfen. Von Yerevan aus ging es dann mit Mietautos (eins davon stilecht ein Lada Niva) in Richtung Süden, vorbei an Kirchen, Schluchten und Seen. Nicht fehlen durfte das eindrücklich gelegene Kloster Tatev, welches per Seilbahn zu erreichen ist. In der Schlucht unterhalb des Klosters, wo heisse Quellen sprudeln,  wurden wir denn auch Zeuge der armenischen Gastfreundschaft und wurden promt zu Hausmannskost, Wein und Vodka eingeladen.

In Armenien

Gruppenfoto mit unserem Lada Niva

Bald danach überquerten wir die Grenze nach Nagorno-Karabach, einer stark von Armenien abhängigen de facto Republik, die offiziell auf azerbaijanischem Gebiet liegt. Bis heute wurde kein Friedensabkommen geschlossen, weshalb das kleine Nagorno-Karabach immernoch im Kriegszustand mit Azerbaijan liegt und nur über Armenien und besetztes Gebiet zu erreichen ist. Unterwegs mit einem russischen Führer, konnten wir in gut drei Tagen die versteckten Schätze der Region erkunden und viel über die bewegte Geschichte lernen. So wanderten wir durch eine malerische Schlucht, zu einer spektakulären Felsenfestung, durch die alte Hauptstadt Shushi, sowie zu einem verlassenen Sanatorium aus Sovjetzeiten. Letzteres, abgelegen und schwer zu erreichen, besteht aus zahlreichen grossen Gebäuden, die halb zerfallen eine fast gespenstische Atmosphäre schaffen. Nahebei sprudeln heisse Quellen aus dem Berg, die bunte Mineralienablagerungen hinterlassen haben.

Unterwegs im UAZ

Unterwegs im UAZ – Die Spuren des Krieges sind noch immer ersichtlich.

 

Das verlassene Sanatorium fällt in sich zusammen. Selbst das Treppengeländer hat schon bessere Zeiten gesehen.

Durch die Übernachtungen in einfachen Gästezimmern bei Privatpersonen erhielten wir nicht nur Einblicke in den Alltag von Nagorno-Karabach, sondern kamen auch in Genuss zahlreicher lokalen Spezialitäten.

Einst wurde das heisse, mineralreiche Wasser direkt für die Thermalbäder des Kurortes verwendet. Heute beeindrucken das Blubber-Schauspiel und die Farben.

Nach Rückgabe der Mietwagen in Yerevan ging es weiter mit dem Nachtzug nach Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Die Stadt hat nur schon architektonisch viel zu bieten: Von der Altstadt mit kleinen Häusern, über die Zitadelle, Kirchen, einen prunkvollen Boulevard bis hin zu topmodernen Stahl-und-Glas-Konstruktionen ist alles zu finden. Und auch kulturell balanciert Tiflis gekonnt zwischen Altertum und Moderne.

Ein dreitägiger Ausflug führte uns in die steilen Täler des grossen Kaukasus, genauer gesagt in die Region Khevsureti. Neben klaren Bergseen gibt es dort auch spektakuläre, festungsähnliche Dörfer zu bestaunen, deren hohe Wohntürme sich an die Bergflanken schmiegen.

Manchmal ist das Weiterkommen erfrischender, als man denkt.

Nach kurzen Zwischenhalten in der Höhlenstadt Uplistsikhe und in Gori (wo dem bekannten Sohn der Stadt, Stalin, ein nicht sehr kritisches Museum gewidmet ist), führte uns die Reise in ein weiteres abtrünniges Gebiet bzw. de facto Staat: Abchasien. Nach eingehender Grenzkontrolle (durchgeführt von russischen Soldaten), konnten wir die ehemals beliebte Ferienregion am Schwarzen Meer besuchen. Die Hauptstadt Suchumi hat immer noch den Charme eines subtropischen Seebads, nur beschränkt sich der Tourismus heute auf wenige russische Pärchen. Doch die kleine Region, die in den 90er Jahren blutig für ihre Unabhängigkeit von Georgien gekämpft hat, hat nicht nur Strände zu bieten, sondern auch ein grünes gebirgiges Hinterland, eine gigantische Höhle mit U-Bahn-Anschluss, sowie weitere Sehenswürdigkeiten.

Der Abschluss unserer Reise bildete die moderne georgische Hafenstadt Batumi, wo wir uns zum letzten Mal durch die georgische Speisekarte schlemmen konnten.

Gruppenfoto vor dem Festungsdorf Shatili

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