One, Twe, Trois – Guyana!
Eine Pioneer Tour durch die vergessene Ecke Südamerikas: Guyana, Suriname & Französisch-Guyana.
ONE – Guyana
Plötzlich taucht eine Schnauze aus dem trüben Wasser und schnappt nach dem Grasbüschel. Wir sind beim botanischen Garten von Georgetown, wo in einem Teich Seekühe leben – ein exotischer Streichelzoo quasi. Die Tiere im Zoo nebenan sind weniger zum Streicheln: Jaguare, Ozelote, Boas, Harpien und zahlreiche weitere Spezies werden in engen Käfigen gehalten. Ganz im Kontrast zu den schier endlosen und weitgehend unberührten Regenwäldern und Savannen im Landesinnern, woher die Tiere stammen. Auch sonst umweht Georgetown eine etwas rauhe Atmosphäre und die bunt gemischte Bevölkerung spiegelt die bewegte Geschichte des Landes wieder. Zum Sonnenuntergang treffen sich jedoch alle an der Küstenstrasse, wo das Leben pulsiert. Im Stadtzentrum gibt es zudem eine Handvoll imposanter Holzbauten aus der Kolonialzeit, darunter eine der höchsten Holzkirchen der Welt.
Doch Georgetown ist für uns in erster Linie ein Sprungbrett in den Dschungel: Mit Hängematten, Moskitonetzen und sehr viel Insektenschutzmittel ausgerüstet fahren wir zuerst einen Tag lang südwärts: Über eine Hauptstrasse, dann eine Nebenstrasse, eine Flussfähre und eine holprige Waldpiste. Die Fahrt endet am Fluss Potaro, wo wir auf ein Boot umsteigen und im Abendlicht über die glitzernde Wasseroberfläche düsen, flankiert von dichtem Dschungel. Die nächsten Tage geht es weiter flussaufwärts, im Boot und zu Fuss, auch mal das Boot über einen Waldweg zerrend um Stromschnellen zu überwinden. Unterwegs treffen wir auf archaische Goldminen, giftige Schlangen, bunte Vögel, dichte Vegetation und einfache Unterstände, wo wir die Nacht in den mitgebrachten Hängematten verbringen. Am Abend des viertes Tages erreichen wir dann das Ziel: Den Kaieteur-Wasserfall. Weder der höchste noch der grösste, aber durch die Kombination von Höhe und Grösse doch einer der eindrücklichsten der Welt – und einer der abgelegensten.
Wir können uns kaum satt sehen und betrachten den Fall aus allen möglichen Perspektiven. Das Fehlen jeglicher Absperrungen erlaubt es uns zudem bis direkt an die Bruchkante zu gelangen. Die einzigen Tourismuseinrichtungen sind ein einfaches Gästehaus sowie ein kleiner Flugplatz, dessen Piste wir gerne benutzen um im Kleinflugzeug rasch und bequem übers grüne Blättermeer nach Georgetown zurückzukehren.
TWE – Suriname
Suriname erreichen wir nach einer langen Busfahrt und Querung des mächtigen Grenzflusses Courantyne. Paramaribo, die Hauptstadt, hat ein ausgesprochen hübsches Zentrum mit Holzhäusern aus der niederländischen Kolonialzeit. Dazu kommt eine gemütliche Atmosphäre, so dass wir gerne eine Weile verweilen und uns von den Strapazen des Dschungels erholen. Wir erkunden die alten Plantagen mit dem Fahrrad, beobachten Flussdelfine bei Sonnenuntergang und erkunden den Markt und die schmucken Strassen der Stadt.
TROIS – Französisch-Guyana
Bonjour! Französisch-Guyana ist politisch genau so ein Teil Frankreichs wie das Burgund oder die Bretagne. Nach einer weiteren Überquerung eines imposanten Grenzflusses steigen wir auf Mietautos um und fahren nach Kourou. Am nächsten Tag, nach einer kurzen Wanderung in der Umgebung von Kourou, erwartet uns ein weiteres Highlight: Der Start einer Ariane V Rakete, welchen wir aus nächster Nähe (im Raumfahrtmassstab heisst das 7.5 Kilometer) mitverfolgen können. Insbesondere das gleissende Licht und das kräftige Donnern sind sehr eindrücklich. Zwei Tage später werden wir noch die Gelegenheit haben, eine Startrampe und das Kontrollzentrum auf einer interessanten Führung zu besichtigen. Vorher verbringen wir jedoch einen gemütlichen Tag auf einer Katamaran-Rundfahrt zu den Îles du Salut, die früher als Hochsicherheitsgefägnisse dienten. Die teilweise von der Vegetation überwucherten Ruinen sind sehr fotogen und auch sonst stehen die malerischen tropischen Inseln in starkem Kontrast zu ihrer dunklen Vergangenheit.
Der Abschluss unserer Reise bildet die französische Provinzhauptstadt Cayenne, wo wir es uns mit der ganzen Palette von Buschfleisch bis Magret de Canard gut gehen lassen. Dabei blicken wir zurück auf zwei interessante Wochen: Eine enorme kulturelle Vielfalt, eindrückliche Natur und zwei, drei wahrhaft einzigartige Highlights. Trotz dem klimatisch bedingten hohen Schweissausstoss waren die drei Guyanas durchaus eine Reise wert.
Das detaillierte Programm findest du in unserem Prospekt.